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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 145

1849 - Münster : Coppenrath
145 thager i mmer weiter über Afrika aus, und-in der(.Blüthezeit mogte man in Afrika allein gegen dreihundert mehr oder weni- ger von ihnen abhängige Plätze finden, von denen die meisten wohl durch unmittelbare Stiftung entstanden waren. Allein nicht bloß, auf Afrika beschränkten sich ihre Niederlassungen. Sie besaßen auch die drei Balearen Majorka, Minorka und Jvizza; die Inseln: Malta (Melite), Gozzo (Gaulos) und Elba (Ai- thalia); Sardinien (Sardo) und Corsica (Kyrnos); ferner den südwestlichen Küstenstrich Spaniens mit dem altphönizischen Aus- gangspunkte Cadir (Gades); und die Nordküfte Siciliens mit den Städten Soloeis, Panormus und Motpe, nebst den kleinen Inseln bei Sicilien, z. B. den Liparischen. Eine so ausgebreitete Herrschaft über ferne Länder und Meere hin erwarb und sicherte sich Karthago durch seine trefflich bemannte und befehligte Flotte von hundertfünfzig bis zweihundert größeren Schiffen, für welche die geräumigen und festen Werften des inneren Hafens bestimmt waren. Das Landheer bildeten meist Söldner aus allen Nationen; die Bürgerwache, oder die soganannte heilige Schar, diente nur in Nothfällen der Hauptstadt. Auch Streitwagen und Elephan- ten wurden nach asiatischer Sitte bei ihrem Heere gebraucht. Rom hatte bis dahin durch zwei Handelsverträge, und selbst durch ein Bündniß gegen Pyrrhus, mit dieser erobernden Han- delsrepublik in friedlichem Verkehre gestanden. Über Sicilien aber, nach dessen Besitze Beide strebten, erwachte eine gegensei- tige Eifersucht; und es ging in Erfüllung, was der epirotische König ahnend vorhergesagt hatte: „Sicilien wird dereinst eine Palästra zwischen Rom und Karthago sein." Es hatten nämlich Ca mp an er, die sich wegen ihrer Tap- ferkeit Mamertiner, d. i. Söhne des Mars, nannten, bei Agathokles, dem Könige von Syrakus, als Miethstruppen ge- dient. Als sie nach dessen Tode aus dem Dienste entlassen wa- ren, schweiften sie als herrenloses Gesindel raubend umher, über- fielen die Stadt Messana, das heutige Messina und verübten hier die unerhörtesten Gräuelthaten. Da eilte der neugewählte syrakusische Feldherr und nachherige König Hiero herbei und be- lagerte sie in der festen Stadt Messana. In dieser Noch such- ten die Bedrängten, unter sich uneinig, Schutz und Hülfe, einige bei den Römern, andere bei den Karthagern. Der römische Weiter, Geschichte der Römer. j[Q

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 193

1849 - Münster : Coppenrath
193 Verblendung der Achäer, daß sie im Jahre 147 zu Korinth, auf Betrieb ihres Strategen Kritolaus, tollkühn den Krieg gegen Sparta und Rom beschlossen und ihn mit einem Überfalle der Stadt Heraklea eröffneten, welche sich von ihrem Bunde los- gesagt und auf die Seite der Römer geworfen hatte. Da aber eilte Metellus mit seinem Heere herbei, holte den vor ihm her- fliehenden Kritolaus bei Skarphäa ein und erfocht hier einen vollständigen Sieg über ihn. Kritolaus selbst verschwand spurlos im Schlachtgetümmel. Allein durch diese Niederlage war der Muth der Achäer noch nicht gebrochen. An des Kritolaus Stelle wählten sie den Diäus zu ihrem Anführer, einen eben so wüthenden Römer- feind, als sein Vorgänger, dessen Leidensgefährte er auch gewe- seu war in jener langwierigen Gefangenschaft zu Rom. Umsonst bot Metellus, nachdem er schon den Isthmus mit seinem Heere betreten hatte, noch einmal die Hand zum Frieden. Allein Diäus kannte die Römer und fürchtete den Frieden mehr als den Kampf der Verzweiflung. Da endlich, im Frühlinge des Jahres 146, erschien der Consul Mummius, der eigends zur Führung die- ses Krieges ernannt worden war; und Metellus kehrte mißmu- thig, den fast schon errungenen Lorbeer des Krieges einem An- dern überlassen zu müssen, nach Makedonien zurück. Die ersten Versuche im Kampfe mit dem neuen römischen Feldherrn fielen zu Gunsten der Achäer aus. Allein die bald darauf folgeude Entscheidungsschlacht bei Korinth, im Thale Leukopetra (146) stürzte ihre Sache völlig. Die Achäer wurden gänzlich ge- schlagen. Diäus floh nach seiner Vaterstadt Megalopolis, verkün- dete hier das große Unglück des Tages und tödtete verzweifelnd erst seine Frau, dann sich selbst. Mummius rückte nun vor Ko- rinth selbst, das Hauptbollwerk der Feinde. Allein die meisten Einwohner und alle Flüchtlinge, welche hinter den Mauern dieser Stadt Schutz gesucht hatten, waren schon in der nächsten Nacht voll Entsetzen in Wald und Gebirge hinausgeeilt. Der Consul staunte, als er die Stadt unbesetzt, alle Thore offen fand und fürchtete einen Hinterhalt. Erst am dritten Tage zog er ein. Alle Bürger, welche zurückgeblieben waren, wurden ermordet, Weiber und Kinder in die Sklaverei verkauft. Dann wurde der Senatsbeschluß an der unglücklichen Stadt selbst vollzogen. Nach- Wclter, Geschichte der Römer. J3

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 194

1849 - Münster : Coppenrath
194 dem man alle Kostbarkeiten, alle Statuen, Gemälde und andere Kunstwerke, die hier in reicher Fülle vorhanden waren, heraus- geschafft hatte, um sie als Siegestrophäen mit nach Rom her- überzuführen, wurde die Stadt rein ausgeplündert, dann ange- zündet und bis auf den Grund zerstört (146). So sank auch Korinth, die Königin des Isthmus, in Schutt und Asche und zwar in demselben Jahre in welchem auch Kar- thago dasselbe traurige Schicksal traf. Nach Zerstörung dieser beiden großen Handelsstädte zog sich der damalige Handel und Verkehr größtentheils nach Alerandria, Utika und Rhodus. Mummius brach nun von seiner wüsten Brandstätte auf, um auch an den übrigen feindlichen Städten Rache zu nehmen. Schrecken ging vor ihm her; Alles beugte sich vor dem gewal- tigen Sieger. Überall wurde das Volk entwaffnet, die Rädels- führer ermordet, die Städte geplündert, die Mauern niederge- rissen, Theben aber und Chaléis auf Euböa völlig zerstört. Ganz Griechenland bot einen schaudererregenden Anblick dar. Endlich schickte der römische Senat, um das künftige Schicksal des Lan- des zu bestimmen, zehn Commissarien dahin. Diese verwan- delten Mittelgriechenland und den Peloponnes in eine römische Provinz unter dem Namen Achaja '). Der Sieger, Mummius, empfing die Auszeichnung des Triumphes und den Ehrennamen „A chai cus." §. 47. Die Kriege in Spanien. Viriathus. Numantia. Weit schwieriger als Karthago's und Koirnth's Besiegung war die Unterwerfung der freiheitsliebenden Sp anier, die sich hinter ihren Bergen um so hartnäckiger vertheidigten, je mehr sie durch die Habsucht und Treulosigkeit der römischen Befehlshaber erbittert wurden. Die Römer betrachteten schon seit dem Jahre 206, in welchem die Karthager Spanien völlig geräumt hatten, dieses Land als eine eroberte Provinz und theilten dieselbe in das diesseitige und jenseitige Spanien (Uispania citerior et ulterior). Allein es vergingen fast noch zweihundert Jahre blutiger und wechselvoller Kämpfe mit den einzelnen ungebeugten Volksstäm- 0 Über die Einrichtung einer Provinz pflegte freilich immer einige Zeit hinzugehen; daher wenigstens für Ach aja das gewöhnlich ange- nommene Jahr 146 nicht als ganz bestimmt angenommen werden kann.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 16

1849 - Münster : Coppenrath
16 geheimnißvolle Sagen aus dem grauen Alterthume berühmt. Hier ist der von steilen Felsen und Wüldschluchten umschlossene See Avernus; hier die Felsenhöhle der alten Wahrsagerin Sy- bille. Eine benachbarte Höhle galt nach der Dichtung der Alten für den Eingang in die Unterwelt. Hier war auch der Styr selbst, hier die elysäischen Gefildes. Eine Pflanzstadt der Cu- mäer war Parthenope. Als nämlich die Cumäer von den Campanern verdrängt wurden, gründeten sie diese Kolonie, leg- ten aber, da dieselbe für alle Flüchtlinge zu klein war, östlich von derselben eine neue Stadt, Neapolis, an. Im Gegensätze zu dieser Neustadt bekam nun Parthenope den Namen Altstadt, Paläopolis, bis beide den gemeinsamen Namen Neapolis (Ne- apel) d. i. Neustadt annahmen. In ihrer Nähe steht der feuer- speiende Vesuv. Auf einem an der Küste sich erhebenden Felsen lag die Stadt Misenum mit einem geräumigen Hafen, in wel- chem seit Augustus der andere Theil der römischen Flotte lag; unfern hievon Bajä, dessen warme Bäder häufig besucht wur- den. Die Schönheit dieses Ortes und seiner Umgebung ist von den römischen Dichtern besonders gefeiert worden^)- Westlich von Neapel, ebenfalls am Meere, lag Puteoli, die als grie- chische Kolonie den Namen Dikäarchia führte, das heutige Puz- zuoli; bei derselben der Lucrinersee, aus welchem am 30. Sept. 1538 plötzlich mit schrecklichem Getöse ein über 200 F. hoher Bergkegel, monte nuovo (neuer Berg), sich erhob. Hier lag auch Cicero's Villa Puteolanum oder Academia. Die ganze Gegend ist hier sehr vulkanisch; und das schwefelreiche Thal zwischen Puteoli und dem Vesuv, das heutige Solfatara, wurde von den Alten das phlegräische oder brennende (oampi Phlegraei) genannt. Es brennt beständig im Innern; fast überall ist der Boden warm, stellenweise glühend, und mitunter steigen mit großem Getöse Dampfsäulen und lichte Flammen auf. Der Weg von Neapel bis Puteoli führt durch eine fast y4 Stunde lange Berghöhle, die im Alterthume er^pta Neapolitana, jetzt aber die Grotte von Posilippo nach dem gleichnamigen Berge genannt wird. Am Eingänge derselben zeigt man das von Lorbeeren umkränzte Grab 4) Virgil beschreibt diese Gegend im 6. Buche. 4 5) Nullus in orbe sinus Bajis praelucet amoenis. Foraz.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 19

1849 - Münster : Coppenrath
19 (Avellino) und Compsa, unfern der Quellen des Aufidus. — Die Frentaner bewohnten die Städte: Larinum am Flusse Tifernus, und Au ran um, unfern der Mündung des Sagrus. Die Vestiner und Marruciner wohnten an der Küste, und ibr Gebiet war durch den Fluß Aternus geschieden. §. 4. Unteritalien oder Großgriechenland. Unteritalien wurde wegen der Menge der griechischen Ko- lonien längs der ganzen Küste auch Großgriechenland genannt. Es umfaßte vier besondere Landschaften: Lucanien und Brutium an der Westseite; Apulien und Kalabrien an der Ostseite. 1. Lucania. — Diese gebirgige Landschaft lag zwischen dem Silarus und Laus. Die Urbewohner derselben waren die Ö not rer, welche aber von den Lucanern, die zu dem großen Stamme der Sabeller gehörten, unterworfen wurden. An der Küste blüheten griechische Kolonien. Zu den bedeutendsten Städten ge- hörten hier: Päst um oder Posidonia, eine Kolonie von Syba- ris, in einer außerordentlich schönen und fruchtbaren Gegend am Berge Alburnus; zweimal im Jahre blüheten hier die Rosen'). Hella oder Velia, unfern des Vorgebirges Palinurum, eine Kolonie der Phocäer, Geburtsort der Philosophen Parmenides und Zeno, deren Schule, die eleatische, hier ihren Hauptsitz hatte. Heraclea am Siris, eine Kolonie von Tarent, der Geburts- ort des Malers Zeuris und außerdem merkwürdig durch den Sieg des Pyrrhus im Jahre 280. — Sybaris, eine Kolonie der Achäer, außerordentlich reich und mächtig, aber sprichwörtlich geworden durch ihre Üppigkeit; sie wurde im Jahre 510 von den Krotoniaten zerstört, und in der Nähe derselben im Jahre 444 von Athenern und flüchtigen Sybariten die Stadt Thurii gegründet. — Metapontum, wo der Philosoph Pythagoras seine letzten Lebensjahre zugebracht haben soll. 2. Bruttium. — Dieses ist durch die Flüsse Laus und Sy-. baris im Norden von Lucanien geschieden, sonst ganz vom Meere umflossen. Die Urbewohner des Landes waren ebenfalls Öno- trer, die auch von den Lucanern unterworfen wurden, später aber sich wieder frei machten und nun den Namen Brutti, ') Daher nennt es Virgil (Georg Iv 119.) biferique rosaria Paesti. 2*

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 20

1849 - Münster : Coppenrath
20 d. i. empörte Knechte, erhielten. Auch hier war die ganze Küste mit griechischen Kolonien bedeckt. Die alte Hauptstadt des Lan- des war Conse nti a, das heutige Consenza; hier starb Alarich und wurde im Flusse Busentinus (Busento) begraben. Außer- dem sind merkwürdig die Städte: Mamertum, welche von Samnitern gegründet wurde; bis hierher zieht sich der ganz Bruttium durchschneidende Bergwald Sila?), der damals, wie jetzt, das berühmte bruttische Harz lieferte. — Croton, eine Kolonie der Achäer und'hauptsitz der pythagoräischen Schule, in der Nähe des Vorgebirges Lacinium. Hier stand der berühmte Tempel der Juno Lacinia, in welchem Hannibal eine Tafel mit der Inschrift seiner Thaten als Weihgeschenk aufhing. Rhe- gium (Reggio), eine Kolonie der Chalcider, auf der Südspitze Italiens, die einst, der Sage nach, mit Sicilien noch verbunden war. Hier ragt ein steiler Fels, Scylläum, in's Meer, der mit seinen gefährlichen Klippen von den Dichtern unter dem Bilde des in einer Höhle hausenden Ungeheuers, Scylla, darge- stellt wurde, und die Meerenge selbst mit ihren reißenden Strö- mungen und Wirbeln unter dem Bilde eines ähnlichen Unge- heuers, der Charybdis. — Locri Epiphezirii, am zephiri- schen Vorgebirge; hier lebte der große Gesetzgeber Zaleukus. 3. Apulia. — Dieses schöne und fruchtbare Land wird in der Mitte vom Aufidus (Ofauto) durchströmt. Der westlich gelegene Theil hieß Daunia, der östlich gelegene Peucetia. Die Urbewohner waren die pelasgischen Daunie r und Peuce- tier, die von den Apulern, einem den Oskern verwandten Volkstamme, unterworfen wurden. Zu den denkwürdigsten Ör- tern gehören: Luceria, berühmt durch seine feine Wolle. — C anusium (Canossa), mit vielen Überresten von Wasserleitun- gen, Triumphbögen :c. Nicht weit hievon, auf der Ostseite des Aufidus, lag der Flecken Cannä, berühmt durch den großen Sieg des Hannibal im Jahre 216. Noch jetzt liegt hier ein Dorf Can ne, in welchem man Überbleibsel römischer Gebäude erblickt. — Venusi a (Venosa), unfern des Berges Vultur (Voltore), der Geburtsort des Horaz; auch das benachbarte a) Sicilia quondam agro Bruttio cohaerens, mox interfuso mari avulsa est. Plin. hist. nat. Iii. 9. Vergl. Virg. Aen. Iii. 413-417; Ovid. Metam, lib. 15.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 22

1849 - Münster : Coppenrath
22 sie Meerenge von Messina. Sie ist ungefähr vier Meilen breit, an der schmälsten Stelle aber nur l/4 Meile; und eben hier soll nach alter Sage Italien mit Sicilien zusammengehangen haben. Die äußersten Punkte dieses Jnseldreieckes sind drei Vorgebirge: nordöstlich Pelörum, westlich Lilybäum, südöstlich Pach/- »um, und zunächst von diesen drei Höhen hat sie den Namen Trinakria erhalten'). Wegen ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit stand sie von jeher in dem höchsten Ansehen ?) Schon Homer nannte sie das liebliche Eiland des Helios und machte sie zum Schauplatze einer schönen Episode im neunten Buche der Odyssee. Die Römer nannten sie die Kornkammer Italiens und die Amme Roms, und die Bewohner selbst hießen vorzugsweise die Neichen und Glücklichen. Als die Krone des Landes erscheint der Ätna (montö Gibello), dessen Ausbrüche schon Pindar kannte. Der Vesuv ist ein Sandhügel gegen diesen Niesen. In majestätischer Pracht erhebt er sich mit seinen einzelnen Kuppen zu einer Höhe von 11,000 Fuß, während der Vesuv nur 3,500 Fuß hoch ist. Jede Stufe bildet eine Zone. Die untere prangt mit Weinber- gen und Gärten; die zweite ist ein Waldbezirk von hundertjäh- rigen Bäumen; die dritte hat nur Eis und Schnee; die vierte nur Rauch und Flammen. Immer dampft es, immer sprudelt es. Dieses Dampfen und Sprudeln aber wird Ruhe genannt, wenn sich nicht aus seinem Feuerschlunde der Lavastrom ergießt und meilenweit die Fluren verwüstet. Die ältesten Bewohner des gepriesenen Eilandes waren nach der fabelhaften Darstellung des Homer diecyclopen. Soweit aber die geschichtliche Kunde reicht, finden sich hier zuerst Sica- ner, die wahrscheinlich aus Jberien eingewandert waren. Zu ihnen gesellten sich, etwa um 1200 vor Ehr., die Siculer, welche von den Ausonen aus Italien vertrieben wurden. Sie ließen sich zuerst in den Fruchtebenen des Ätna nieder und brei- teten sich allmälig über die ganze Ostseite der Insel aus, wäh- rend die Sicaner auf die Westseite eingeschränkt wurden. Nicht lange nachher legten auf der nordwestlichen Küste der Insel auch die Phönizier viele Kolonien an, welche später an die Karthager ') und twv Tqiüv ay.qo)v. ~) Sicilia, optima insularum omnhim, antiquitate rerum ceteras anteeellit. — Diodor.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 23

1849 - Münster : Coppenrath
23 kamen und so diesen die ersten Haltpunkte zur weitern Ausbrei- tung in das Innere des Landes gaben. An der Ost- und Süd- küste legten die Griechen Kolonien an, die bald so reich und mächtig wurden, daß die Eingeborenen sich ihnen nach und nach unterwarfen oder in das Innere des Landes zurückzogen. Mit den drei verschiedenen Volksstämmen breiteten sich auch drei ver- schiedene Sprachen auf der Insel aus, die oscische, punische und griechische, D bis die Römer sich der ganzen Insel bemächtigten und sie zu einer Provinz machten. Auf der Ostküste lagen die Städte: M essäna (Messina). Früher wurde sie Z a n k l e genannt, erhielt aber den veränderten Namen im Jahre 664, als messenische Kolonisten sie besetzten. Zuletzt bemächtigten sich die Mamertiner der Stadt und leg- ten hiedurch den Grund zu dem ersten punischen Kriege. — Tauromenium (Taormina), eine Kolonie von Chalcis. Ca tan a (Catania), von den Nariern am Fuße des Ätna ge- gründet. — Leontini (Lentini), ebenfalls eine Kolonie von Naros. — Spracusä (Syragosa), eine im Jahre 734 von dem Korinther Archias gegründete Kolonie, die größte und pracht- vollste Stadt Sicilienö, die zur Zeit ihrer höchsten Blüthe wohl eine Million Einwohner hatte. Sie bestand eigentlich aus vier Städten: Ortygia, Achradina, Tpcha und Neapolis, von denen jede besonders befestigt war. Syracus ist noch berühmt als Ge- burtsort der Dichter Theokritus und Moschus, wie auch des Mathematikers Archimedes. Das heutige Siragvsa ist auf die Insel Ortpgia zusammengedrängt und zählt kaum 20,000 Ein- wohner. — Auf der S ü d w e st k ü st e: C a m a r i n a, .eine Ko- lonie der Sprakuser. — Gela, eine Kolonie von Rhodus. — Von Gela wurde wieder gestiftet Agrigentum (Girgenti), eine reiche Handelsstadt, die in ihrer Blüthe wohl 200,000 Einwohner zählte. Hier herrschte einst der Tyrann Phaläris; hier wurde der Philosoph Empedocles geboren. — S e l i n u s (Selinonte), eine Kolonie der Megarer, die wegen der Pracht ihrer Gebäude im Alterthume den Namen die „Majestätische" führte; sie wurde von den Karthagern gänzlich zerstört. — Li- lybäum, zur Zeit der Römer die zweite Stadt Sicilienö, mit *0 Daher trilingues Siculi.
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